Als am dichtesten besiedelter Stadtteil Bremens steht Gröpelingen vor zahlreichen Herausforderungen in einem sich wandelnden Klima. In diesem Workshop haben wir mit verschiedenen Gröpelinger Akteur*innen co-kreativ erforscht, wie der Stadtteil resilienter gegenüber Extremwetterereignissen werden kann und wie die zahlreichen, sich oft widersprechenden Interessenslagen der Gröpelinger*innen in gemeinsamen Projekten zu einer für den Stadtteil optimistischen Erzählung werden können.
Im Rahmen des EU-Interreg-Projektes „Biodiverse Cities“ erforscht das Referat 43 der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft die Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel im Bremer Stadtteil Gröpelingen. Als besonders prekärer Ort in Bremen müssen für Gröpelingen Konzepte erarbeitet werden, die den Stadtteil resilienter und langfristig gut bewohnbar machen und die von Bewohnenden angenommen und mitgetragen werden.
Neben der Feststellung des aktuellen Ausmaßes der Klimaanpassung sowie der größten Problemzonen und Hebel, aus der die „Potentialstudie Klimaanpassung in Gröpelingen“ erwachsen ist, sieht „Biodiverse Cities“ vor, gemeinsam mit lokal tätigen Akteuren Ideen zu entwickeln, die auf den gewonnenen Erkenntnissen basieren und zur Klimaanpassung, Stadtnatur und Biodiversität beitragen können.
Zu diesem Zweck hat koralle hat einen partizipativen Workshop entwickelt, der die verschiedene Akteur*innen aus Verwaltung, Handel, Klimaschutz, Stadtplanung, Kultur und Wissenschaft aus Gröpelingen sowie ihr bestehenden Projektideen zusammengebracht hat. Zu Beginn des viereinhalb-stündigen Workshops wurden gemeinsam Herausforderungen und Probleme gesammelt, die innerhalb der drei Themenfelder „Klimaanpassung“, „Stadtnatur“ und „Biodiversität“ liegen. Die Teilnehmenden teilten sich auf diese drei Bereiche auf und bearbeiteten mithilfe von Stakeholder-Maps ausgewählte Probleme, um daraus Ideen und Lösungsansätze zu generieren. Wichtig war hierbei, den Fokus auch auf die nicht-menschlichen Stakeholder zu legen, die von Klimawandel und Stadtentwicklung bedroht sind und sie in Lösungen konsequent mitzudenken.
In dieser ersten Ideenfindungsphase sind 11 Ideen für Projekte oder Weiterentwicklungen bestehender Initiativen entstanden, über die sich im Plenum affirmativ ausgetauscht wurde, um Ideen möglichst breit und uneingeschränkt anzureichern.
In neuen Gruppenkonstellationen wurden 4 Ideen zu ausführlichen Projektskizzen weiterentwickelt und prototypisiert. Auch ein Wirkungs-Check hat an dieser Stelle stattgefunden, um ein realistisches Bild davon zu schaffen, welche Auswirkungen – positiv und negativ – die Umsetzung des Projektes mit sich bringt. Auch diese Prototypen wurden wieder affirmativ angereichert, weitergedacht und synergetisch verbunden.
Im Anschluss des Workshops haben wir die Ergebnisse dokumentiert, analysiert und Handlungsempfehlungen ergänzt, die die Projektideen erweitern und erste Anhaltspunkte für eine Umsetzung bieten.
Die erarbeiteten Prototypen bilden die Grundlage für eine weiterführende Projektentwicklung. Im Rahmen der laufenden Projekte des Referats 43 kann für einige eine Förderung in Aussicht stehen. Auch abseits davon sollen mögliche Fördermittel ausfindig gemacht werden, sodass Projekte als Art Reallabor in Gröpelingen in die Umsetzung kommen können.